Laetare heisst der 4. Fastensonntag nach dem Eröffnungsvers der Messe dieses Sonntages: Freue dich Jerusalem!
Freue dich! Worüber?
In der Natur spriesst der Frühling in seiner ganzen Pracht, doch unsere Frühlingsfreude ist gedämpft. Die Umstände fordern uns heraus, andere, oft auch ungewohnte Wege zu gehen. Das Evangelium vom 4. Fastensonntag lädt uns ein, unsere Augen zu öffnen und in dieser Zeit bewusst wahrzunehmen, was nun wirklich zählt. Es lädt uns auch ein, offen zu sein, für all das Gute und Schöne, das uns trotz massiver Einschränkungen und Verzichte noch alles bleibt.
Gebet
Guter Gott, wir danken dir für all das Schöne und Beglückende, das uns auch in dieser Krisenzeit jeden Tag begegnet. Wir danken dir für all die Liebe und Fürsorge, die wir in so verschiedener Weise erfahren. Wir bitten dich: Stärke den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Weite unseren Blick für die Menschen, die uns jetzt gerade brauchen. Lass uns über die Sorge um das eigene Leben nicht die vergessen, die schlimmer dran sind als wir. Gib uns in dieser Zeit einen Blick für das, was in unserem Dasein wichtig ist und wecke in uns die Kraft, verantwortungsvoll und solidarisch zu Handeln. Amen
EVANGELIUM Joh 9, 1.6-9.13-17.34-38
In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augenund sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube. Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.
Fürbitten
Gott des Lebens, wir beten:
- für die Menschen, die am Corona-Virus erkrankt sind
- für die gefährdeten und alten Menschen
- für alle, die sich in Medizin und Pflege für die Kranken engagieren
- für die Verantwortlichen in der Politik, die schwierige Entscheide fällen müssen
- für die Geschäftsleute, die ihre Geschäfte schliessen müssen
- Für die Arbeitnehmer, die sich Sorgen um den Arbeitsplatz machen
- für alle, die in diesen Tagen einsam sind
- für die Kinder, die keine Schule haben, ihre Kolleginnen und Kollegen in diesen Tagen nicht treffen können und sich langweilen
Sei du Gott, mit all diesen Menschen. Behüte und beschütze uns und alle, die wir dir anvertrauen. Amen
Christina Tscherfinger 19.03.2020